Letzte Aktualisierung: 05.02.2025
Restless-Legs-Syndrom und Medikamente -
worauf bei der Medikation zu achten ist
Ein großer Erfolg: Apothekerin referiert in der Restless Legs Selbsthilfegruppe Wetterau
Michaela Klingenhöfer, die seit dem Sommer 2022 die Restless Legs Selbsthilfegruppe (RLS) leitet, organisierte am Donnerstag, den 29. August, ihre erste Veranstaltung im Kreativhaus in Friedberg/Hessen. Doch bis es so weit war, musste noch einiges organisiert werden.
Die Idee für das Thema entstand, als ich die Ergebnisse einer Umfrage zu Beginn des Jahres las, aus der hervorging, wie viele Betroffene ihre Medikamente überdosieren oder täglich einnehmen, die nicht mehr den aktuellen Leitlinien entsprechen. Auf der Suche nach einem Apotheker stellte sich heraus, dass dies gar nicht so einfach war. Viele Apotheken hatten Personalmangel oder konnten bzw. wollten nicht referieren. Aber meine Beharrlichkeit und die Erweiterung des Suchradius zahlten sich aus, und ich konnte Frau Dr. Leo aus Bad Vilbel für uns gewinnen.
Wir konnten schnell einen Termin vereinbaren, und nun galt es, auch die passenden Räumlichkeiten zu finden. Da es unsere erste Veranstaltung war, wollten wir klein anfangen und nur unsere eigenen Betroffenen sowie möglicherweise unsere Nachbargruppen aus Hanau, Darmstadt, Mainz und Wiesbaden einladen. Unser monatlich genutzter Raum ist barrierefrei, daher entschieden wir uns auch diesen Raum, für die erste Veranstaltung zu nehmen und die Verantwortlichen bestätigten den Termin am 29.08.24 für 18:30 Uhr.
Als Nächstes standen die Einladungen an, die glücklicherweise größtenteils per E-Mail verschickt werden konnten, einschließlich an die Leiter der umliegenden Selbsthilfegruppen. Ein Beamer wurde benötigt, damit Frau Dr. Leo ihre Präsentation zeigen konnte. Kürzlich hatte ich eine Broschüre über Medikamente entdeckt, die zu unserem Vortrag passen würde. Ich erkundigte mich nach passenden Informationsbroschüren für die Veranstaltung und bestellte einige Exemplare bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Dabei prüfte ich auch das Informationsmaterial unserer eigenen Broschüren und bestellte Nachschub. Ein Dankeschön geht hier an dieser Stelle nach München für die schnelle Lieferung. Ich musste weiterhin Helfer suchen und einen Pressetext für die Veranstaltung schreiben, was problemlos gelang. Bedauerlicherweise hatten bereits im Vorfeld einige Selbsthilfegruppen-Leiter mit ihrer Gruppe abgesagt. Um den Raum zu füllen, plante ich, auch andere Betroffene und Interessierte von außerhalb zu dem Thema einzuladen.
Der Tag rückte näher, schneller als erwartet. Die Veranstaltung begann um 18:30 Uhr, doch meine Helfer und ich waren bereits um 16 Uhr vor Ort, um alles aufzubauen. Stühle wurden platziert, der Informationstisch aufgebaut und ein Platz für den Beamer gefunden. Auch die Hinweisschilder, die auf das Fotografieren und die mögliche Veröffentlichung hinwiesen, wurden sichtbar angebracht.
Um 18:15 Uhr begann sich der Raum langsam zu füllen, und wir konnten nahezu pünktlich starten. Der Raum bietet Platz für 30 Stühle. 28 Personen hatten sich angemeldet, und 26 sind erschienen. Frau Dr. Leo erklärte zuerst die Symptome und die Folgen des Restless-Legs-Syndroms (RLS), einer chronischen Erkrankung, sowie deren mögliche Auslöser. Sie betonte die Notwendigkeit einer ärztlichen Diagnose und die Überwachung des Ferritinwertes sowie der Transferrin Sättigung. Weiterhin wurde die Wichtigkeit von Eisen und der Einfluss verschiedener Medikamente auf RLS thematisiert. Besonderes Interesse galt den Medikamenten, die RLS-Patienten einnehmen können, und den dabei zu beachtenden Aspekten. Einige Teilnehmer waren überrascht, als sie erkannten, dass sie ihre Medikation und/oder deren Einnahme bisher nicht korrekt handhabten. Frau Dr. Leo stellte auch nicht-medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten vor. Zum Abschluss ihres Vortrags gab sie wichtige Hinweise zu Wechselwirkungen, die bei der Einnahme von Lebensmitteln und anderen Medikamenten zu beachten sind. Anschließend hatten die Gäste die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Unter den Gästen waren auch Angehörige von RLS-Patienten, die sich später bei Frau Dr. Leo und mir dafür bedankten, dass sie ihnen das Ausmaß der Schmerzen und des Leidens der Betroffenen nähergebracht hat, dessen sie sich zuvor so nicht bewusst waren. Nach der Veranstaltung nutzten einige Teilnehmer die Möglichkeit, sich mit Informationsmaterialien zum Restless-Legs-Syndrom und Broschüren über Medikamente zu versorgen.
Wir konnten einige Eindrücke und Rückmeldungen sammeln:
Das Ehepaar Uwe und Erika W. bedankt sich für die hervorragende Organisation der Informationsveranstaltung. Der Vortrag von Frau Dr. Inga Leo zum Restless-Legs-Syndrom und den damit verbundenen Arzneimitteln war sehr aufschlussreich und durch die Folienpräsentation äußerst informativ. Herzlichen Dank für diesen interessanten Vortrag.
Gerhard K. äußert sich: „Der Vortrag weckte mein Interesse, und ich war gespannt auf das Thema. Zu meiner positiven Überraschung hat Frau Dr. Inga Leo ein an sich eher „trockenes“ Thema sehr lebendig vermittelt. Sie gab viele Hinweise und Tipps zur Medikamenteneinnahme, die mir bisher unbekannt waren. Insbesondere waren mir die möglichen Wechselwirkungen verschiedener Medikamente und das erforderliche Einnahmeverhalten nicht bekannt. Auch ging sie auf das für RLS-Patienten wichtige Thema Eisen in Lebensmitteln und dessen Supplementierung ein.
Kira F. fügt hinzu: „Der Vortrag war für mich eine enorme Hilfe, wie sie mir bisher kein anderer Arzt bieten konnte, da diese sich leider nicht im Detail mit den Patienten beschäftigen. Nach dem Vortrag habe ich die Medikamentenpalette erneut durchdacht und den Rat befolgt, zusätzlich Pregabalin einzunehmen. Dadurch konnte ich zum ersten Mal seit Monaten wieder richtig schlafen, was ohne den Hinweis auf Pregabalin nicht möglich war.“
Natalie B. Seit etwa einem Jahr bin ich mit der RLS-Diagnose konfrontiert und besuche die Selbsthilfegruppe in Friedberg erst seit kurzem. Die Ankündigung von Frau Klingenhöfer über den Vortrag hat mich sehr erfreut, da RLS und die damit verbundene Medikation für mich Neuland sind. Frau Dr. Leo hat das RLS-Syndrom in ihrer Präsentation sehr verständlich erklärt. Sie ging auf Symptome und Diagnostik ein, sprach über die Ursachen sowie die medikamentöse Behandlung. Besonders wertvoll für mich war die Erkenntnis über die Bedeutung des Eisenhaushalts. Frau Dr. Leo hat den Eisenstoffwechsel eindrucksvoll dargelegt. Nachdem ich Eiseninfusionen erhalten habe, verbesserten sich meine Symptome merklich.
Daniela B. war ebenfalls begeistert und sagt: „Der Vortrag war sehr informativ und hervorragend präsentiert.“
Auch ich selbst war begeistert und konnte viele nützliche Tipps für mich nutzen. Frau Dr. Leo schloss den Vortrag mit einem wichtigen Ratschlag ab, der ebenfalls bei den Betroffenen sehr gut ankam und, wie ich heute weiß, bereits von einigen umgesetzt wurde.
Einige Apothekerinnen und Apotheker, die eine Zusatzausbildung absolviert haben, sind berechtigt, die pharmazeutische Dienstleistung „Erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation“ anzubieten. Anspruch darauf haben versicherte Personen in der ambulanten, häuslichen Versorgung, die aktuell und voraussichtlich auch über die nächsten 28 Tage mindestens fünf verschiedene ärztlich verordnete, systemisch wirkende Arzneimittel oder Inhalativa als Dauermedikation einnehmen bzw. anwenden.
Diese Dienstleistung kann einmal alle zwölf Monate in Anspruch genommen und abgerechnet werden. Bei erheblichen Umstellungen, definiert als die Einnahme von mindestens drei neuen oder anderen systemisch wirkenden Arzneimitteln oder Inhalativa innerhalb von vier Wochen als Dauermedikation, kann die Dienstleistung vor Ablauf der Zwölf-Monatsfrist erneut in Anspruch genommen und abgerechnet werden. Die Zwölf-Monatsfrist beginnt nach solchen erheblichen Umstellungen von neuem.
Quelle: https://www.abda.de/pharmazeutische-dienstleistungen/polymedikation/
Nach diesem Hinweis beendeten wir den Abend gegen 21:30 Uhr mit der Überreichung eines Blumenstraußes und einem herzlichen Dankeschön, wofür sie viel Applaus für den Vortrag und die gelungene Veranstaltung erhielt. Frau Dr. Inga Leo ist bereit zu reisen. 😉
Kreativhaus in Friedberg/Hessen, hier finden ca. 30 Personen Platz
Veranstaltungseröffnung Fr. Klingenhöfer heißt Frau Inga Leo herzlich willkommen
Verständnisfragen werden noch geklärt.
Es gab viel zu besprechen, dass Thema war so interessant.
Die Veranstaltung geht so langsam dem Ende zu
Jede Menge Infomaterial über Restless-Legs von der RLS e.V. München und Info Material über Medikamente Herausgeber DHS, Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Hamm
Ein Dankeschön an Frau Leo aus der Apotheke im Brunnen Center, Bad Vilbel
Text und Bilder von Privat: M. Klingenhöfer